Eine freimaurerische Bestattung, auch Trauerloge genannt, ist eine würdevolle Zeremonie, die den verstorbenen Brüdern der Freimaurerloge gewidmet ist. Sie dient dazu, die Trauer der Bruderschaft
auszudrücken und das Andenken der Verstorbenen zu ehren. Der Ablauf einer solchen Zeremonie ist geprägt von Symbolik und Ritualen, die den Werten und Traditionen der Freimaurerei entsprechen.
Hier ist ein detaillierter Überblick über den Ablauf einer freimaurerischen Bestattung:
1. Vorbereitung:
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Entscheidung des Verstorbenen:
- Jeder Freimaurer entscheidet zu Lebzeiten selbst, ob und in welcher Form eine freimaurerische Zeremonie im Falle seines Todes abgehalten werden soll.
- Auch die Art der Bestattung (z. B. Erd- oder Feuerbestattung) wird vom Einzelnen festgelegt.
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Organisation:
- Die Loge, der der Verstorbene angehörte, übernimmt in der Regel die Organisation der Zeremonie in Absprache mit den Angehörigen.
- Oftmals wird auch ein Bestattungsunternehmen hinzugezogen, das mit den Besonderheiten freimaurerischer Bestattungen vertraut ist.
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Vorbereitung des Zeremoniells:
- Die Loge bereitet die rituellen Gegenstände vor, wie z. B. Rosen, Kerzen und die Ehrenzeichen des Verstorbenen (Schurz, Bijou).
- Die Räumlichkeit, in der die Zeremonie stattfindet, wird entsprechend vorbereitet.
2. Die Zeremonie:
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Begrüßung und Ansprache:
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- Der Meister vom Stuhl (Vorsitzender der Loge) eröffnet die Zeremonie und begrüßt die anwesenden Brüder und Angehörigen.
- Er hält eine Ansprache, in der er das Leben und Wirken des verstorbenen Bruders würdigt.
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Rituelle Handlungen:
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Kettenbildung:
- Ein wichtiger Bestandteil ist die Kettenbildung der anwesenden Brüder. Dabei fassen sie sich an den Händen und bilden eine Kette um den Sarg oder das
Grab. Diese symbolische Handlung dient dazu, den Verstorbenen aus der Gemeinschaft zu verabschieden.
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Niederlegung von Rosen:
- Es ist üblich, dass die Brüder Rosen (in der Regel drei Rosen in den freimaurerischen Farben) auf den Sarg oder das Grab legen. Diese symbolisieren die
freimaurerischen Tugenden.
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Nachruf (Nekrolog):
- Es kann ein Nachruf vom Osten oder Westen des Sarges her gesprochen werden.
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Symbolische Beleuchtung:
- Oftmals werden Kerzen in einer bestimmten Anordnung entzündet, um die freimaurerische Symbolik zu unterstreichen.
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Ehrenzeichen:
- Die Ehrenzeichen des Verstorbenen, wie Schurz und Bijou, können am Sarg ausgestellt werden.
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Musikalische Begleitung:
- Die Zeremonie wird oft von passender Musik begleitet, die der Trauer und dem Andenken des Verstorbenen Ausdruck verleiht.
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Abschied:
- Am Ende der Zeremonie nehmen die Brüder und Angehörigen Abschied vom Verstorbenen.
3. Nach der Zeremonie:
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Beisetzung:
- Nach der freimaurerischen Zeremonie findet die eigentliche Beisetzung (Erd- oder Feuerbestattung) statt.
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Trauerloge:
- Die Trauerloge, welche jährlich im November stattfindet, ist vor allem den verstorbenen Brüdern der Loge gewidmet.
- Im Nekrolog der Trauerloge wird von den verstorbenen Brüdern und vom Tod, der ihnen zuteilgeworden ist, gesprochen.
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Kondolenz:
- Die Brüder und Angehörigen sprechen den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.