Die Hutterer, auch Hutterische Brüder genannt, bisweilen in der Schreibweise Huterer, sind eine täuferische Gemeinschaft, die auf Jakob Hutter zurückgeht und deren Anhänger in Gütergemeinschaft nach dem Vorbild der Jerusalemer Urgemeinde leben. Die Hutterer bilden keine einheitliche Organisation, sondern setzen sich aus mehreren selbstständigen Untergruppen zusammen. Ihre Lehre und Glaubenspraxis waren der Grund, weshalb ihre Mitglieder seit der Gründung im Jahr 1528 häufig emigrieren mussten. Heute leben die rund 45.000 Anhänger nahezu ausschließlich in den Vereinigten Staaten und Kanada. Sie sprechen bis heute das Hutterische – einen bairisch-österreichisch geprägten Dialekt – als Muttersprache.
Die Hutterer betrachten gemeinsam mit den anderen Täufern die erste Gläubigentaufe in Zürich, die nach täuferischer Überlieferung am 21. Januar 1525 stattfand, als Anfangspunkt ihrer Geschichte. Mit ihrem Bekenntnis zur urchristlichen Gütergemeinschaft stellten sie einen eigenen Flügel der Täuferbewegung dar.
Unter den im ganzen deutsch- und niederländischsprachigen Gebiet verstreut lebenden Täufern taten sich Menno Simons in Norddeutschland und den Niederlanden sowie der aus dem Südtiroler Pustertal stammende Jakob Hutter in Süddeutschland als Führungspersönlichkeiten der Täufer hervor. Beide gründeten festgefügte Gemeinschaften, auf die sich verfolgte Glaubensanhänger verlassen konnten. Ihre Anhänger entwickelten sich seitdem weitgehend unabhängig voneinander und werden bis heute in Hutterer und Mennoniten, von denen sich die Amischen abspalteten, unterschieden.
Die Täufer wurden von der römisch-katholischen, der lutherischen und der reformierten Kirche, das heißt von allen damals etablierten Kirchen, als Ketzer, die die Kindertaufe und damit die Lehren der Kirche in Abrede stellten, angesehen und deswegen verfolgt und getötet. Das durch Kaiser Karl V. 1529 erlassene Wiedertäufermandat verbot die Taufe der Taufgesinnten unter Androhung der Todesstrafe. Zahlreiche Täufer, darunter auch Jakob Hutter, starben als Märtyrer.
Quelle: Wikipedia