Mormonentum


Dem Mormonentum (auch Mormonismus) werden alle christlichen Glaubensgemeinschaften zugerechnet, die sich neben der Bibel auf das Buch Mormon berufen. Nach mormonischer Überlieferung hat Joseph Smith, jr. das Buch Mormon 1827 von goldenen Platten, die er im Hügel Cumorah fand, übersetzt. Die große Mehrheit der mormonischen Konfessionen kennt noch weitere Offenbarungen, die in der Schrift „Lehre und Bündnisse“ zusammengefasst wurden.

 

1830 gründete Smith die erste mormonische Religionsgemeinschaft Church of Christ. Aus ihr ging die Gemeinschaft Christi hervor, die heute mit rund 250.000 Mitgliedern die zweitgrößte mormonische Kirche stellt. Sie wurde 1880 als Rechtsnachfolgerin der ursprünglichen Church of Christ anerkannt und ist daher im Besitz des ältesten Tempels – die Mormonen nennen ihre zentralen Niederlassungen „Tempel“ – und der meisten Dokumente aus dem Nachlass von Joseph Smith, jr.

 

Die größte mormonische Kirche mit 16 Millionen Mitgliedern ist die seit 1838 bestehende Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (oft kurz HLT; englisch: The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints; kurz LDS). Sie ist zumeist gemeint, wenn von Mormonen die Rede ist, obwohl sie seit 2018 nicht mehr so genannt werden möchte.

 

Quelle: Wikipedia

  

Der Umgang der Momonen mit dem Tod und der Bestattung

 

Mormonen, insbesondere jene, die der HLT angehören, legen einen besonders hohen Wert auf den Familienzusammenhalt. Häufig übernehmen das Einkleiden des Verstorbenen daher Familienmitglieder oder wenigstens Angehörige der Kirchengemeinde. Dabei wird eine weibliche Verstorbene von Glaubensschwestern und ein männlicher Verstorbener ausschließlich von Glaubensbrüdern mit der rituellen Wäsche eingekleidet. Eine Schlüsselrolle kommt dem Garment zu, einer religiös bedeutsamen Unterwäsche. Das Einkleidungsritual soll den Verstorbenen auf die kommende Segnung durch Gott vorbereiten.

 

Die Bestattung selbst verläuft verhältnismäßig unpompös. Während bei der Trauerfeier noch klassische Stücke oder spezielle Lieder aus dem Gesangbuch der Mormonengemeinde gespielt werden ist das Singen am Grab tabu. Ebenso sind Kerzen kein Teil mormonischer Bestattungszeremonien. Letzteres hat einen recht pragmatischen Hintergrund. Die Gotteshäuser der Konfession sind versicherungstechnisch nicht gegen offenes Feuer abgedeckt. Wo bei christlichen Trauerfeiern das Kreuz als wichtiges göttliches Symbol zum Einsatz kommt, wird bei den Mormonen darauf ebenfalls ganz verzichtet. Auch die Feuerbestattung ist anders als bei Christen unüblich und soll nicht durchgeführt werden.

 

Quelle: Cosmiq.de