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St. Jürgen Kirche

 

Die St. Jürgen-Kirche in Kiel hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Hier ist eine umfassende Darstellung ihrer Geschichte und ihres Baus:

Ursprünge im Mittelalter

  • 13. Jahrhundert: Die erste Erwähnung von St. Jürgen in Kiel findet sich 1267 im Kieler Stadtbuch. Zu dieser Zeit handelte es sich um eine Kapelle, die zu einem Leprosenhaus (Siechenhaus) gehörte, welches außerhalb der Stadtmauern lag. Der heilige Georg (Jürgen) war der Schutzpatron der Leprakranken.
  • 14. Jahrhundert: Aus dem St.-Jürgen-Kloster, das ursprünglich zwölf Plätze hatte und damals weit vor der Stadt lag, entwickelte sich ab 1400 eine Armenanstalt mit klösterlichen Lebensregeln.  
  • 17. Jahrhundert: Im Zuge der Erweiterung der Wälle und Verteidigungsanlagen wurde die alte St.-Jürgen-Kapelle 1629 abgebrochen und 1646 durch einen Neubau an der heutigen Stelle an der Ratzeburger Allee ersetzt.  

19. und 20. Jahrhundert

  • 1902-1904: Die Kapelle wurde durch eine größere, neoromanische Kirche ersetzt, die 1904 eingeweiht wurde. Diese Kirche hatte einen 58 Meter hohen Turm und prägte das Stadtbild.
  • Zweiter Weltkrieg: Die neoromanische Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und schließlich zerstört.

Wiederaufbau nach dem Krieg

  • 1954: Die heutige St. Jürgen-Kirche wurde 1954 nach den Entwürfen des Architekten Ernst Mackh erbaut und eingeweiht. Sie steht nicht mehr am ursprünglichen Standort am Sophienblatt, sondern am Königsweg.
  • Architektur: Der Bau ist ein schlichter, moderner Backsteinbau mit einem Satteldach. Einige Elemente der alten Kirche, wie Türen, Bänke und die Turmuhr, wurden in den Neubau integriert.

Heutige Bedeutung

Die St. Jürgen-Kirche ist heute ein wichtiger Teil der Kirchengemeinde in Kiel und ein Ort der Begegnung und des Gedenkens. Sie erinnert an die lange Geschichte des Ortes und die Veränderungen, die er im Laufe der Jahrhunderte erfahren hat